Yoga und Krebs
Eine Krebserkrankung stellt für Betroffene vor vielerlei Herausforderungen:
- Was bedeutet es überhaupt an Krebs erkrankt zu sein?
- Was sind die nächsten Schritte?
- Was bedeutet es für meine Zukunft - meine Pläne, Wünsche, Karriere, Elternteil sein, Sport, Freizeit?
- Was bedeutet es für meine Familie, Angehörige, Freunde?
Alles wird mit dieser Diagnose auf den Kopf und in Frage gestellt. Oft entsteht ein Gefühl des Verlorensein. Aus dem Handelnden wird man zum Behandelnden, vom Agierenden zum Reagierenden.
Und vor einer eventuellen OP und/oder der vorbereitenden oder anschließenden Therapie kommen immer neue Fragen auf, die zu Unruhe, Schlaflosigkeit, dem Gefühl von Verlust führen können. Dazu kommen vielfältige Nebenwirkungen nach einer OP wie Narbenschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit. Und die vielen verschiedenen Nebenwirkungen durch die Therapien, wie Schmerzen, Übelkeit, Schwindel, Fatigue, Unruhe, Erschöpfung, Depression und und und.
Und wie soll nun Yoga helfen?
Yoga kann helfen, indem es Betroffenen Wege und Möglichkeiten aufzeigt selber etwas für sich zu tun und wieder ins Handeln zu kommen. Es kann durch spezielle und angepasste Übungen sowohl Ruhe geben aber auch die Beweglichkeit verbessern und die eigene Kraft fördern. Meditation und Atemübungen helfen das "Gedankenkarusell" zumindest für einen Moment zu verlassen und das Stressniveau vor einer OP oder der nächsten Therapieanwendung zu senken. Es hiflt wieder Kraft und Energie zu schöpfen um wieder mehr zu sich zu finden, herauszufinden wer bin ich jetzt und selbstbestimmt zu formuliern: "Das bin ich." "Das möchte ich." "Dies ist mein Weg."
Wie, wo findet die Yoga statt?
Die Yogaeinheiten finden immer in einem geschützten Raum in Einzelstunden oder in kleinen Gruppen statt. Eine Einheit dauert maximal 60 Minuten. Auch kürzere Einheiten oder Einheiten online sind möglich. Zur Vorbereitung führt die Yogalehrerin ein Einzelgespräch mit der Betroffenen, um sich kennenlernen. Sicherheit und Vertrauen sind wesentlich für eine wirksame Praxis. Dazu gehört auch, eine fundierte Ausbildung der Yogaleherin, damit sie genau weiß, wo steht mein Gegenüber in der Diagnose und der Behandlung. So kann die Yogastunde den Bedürfnissen der Teilnehmenden angepasst werden.
Und was sagt die Wissenschaft dazu?
Mittlerweile gibt es viele und sehr gute Studien, die belegen, dass Yoga eine wirksame Unterstützung und Begleitung für Betroffene in der akuten Phase der Erkrankung und in der Nachsorge ist. So wurde z.B. in der Patientenrichtlinie S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patientinnen Yoga ausdrücklich als begleitendes Therapie benannt. Weitere Informationen finden sich z.B. auf den Websites „www.krebshilfe.de" der Deutschen Krebshilfe" – „www.yogaundkrebs.de" – „www.netzwerk–onkoaktiv.de“.